Nachhaltiger Strom für das Lagerhaus, direkt vom Lagerhaus
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Wenn die Sonne am Morgen durch die Wolken bricht und auf die Solarpanels auf dem über 100-jährigen Sheddach scheint, strahlt auch Men Keller. «Dieses Projekt ist für mich weit mehr als eine Photovoltaik-Anlage: Es ist ein klares Bekenntnis zur Zukunft», sagt der Eigentümer und Verwalter des Lagerhauses Kloten.
Ein Projekt, das nicht nur gebaut, sondern gelebt wird
Mit der Investition in nachhaltige Energiegewinnung setzt die Lagerhaus Kloten AG ein starkes Zeichen. «Was wir hier verwirklichen, ist eine der grössten privaten Photovoltaikanlagen der Stadt, verteilt auf nahezu alle geeigneten Dächer auf dem Areal», so Keller. Die Anlage wird eine Maximalleistung von rund 700 Kilowatt haben – zum Vergleich, eine Einfamilienhausanlage produziert maximal 12 Kilowatt. Schon bald liefern die frisch sanierten Sheddächer Strom, dank PV-Indachmodulen, die sich harmonisch in die historische Dachstruktur einfügen.
Dort produziert, wo der Strom auch gebraucht wird
Ziel des ambitionierten Projekts ist ein möglichst hoher Eigenverbrauch: Ein Grossteil des Strombedarfs der Mietenden soll künftig direkt vor Ort produziert werden. «Das ist keine Zukunftsmusik, sondern schon heute gelebte Verantwortung», sagt Keller. Und weiter: «Wir prüfen derzeit verschiedene Modelle wie eine gemeinsame Eigenverbrauchsgemeinschaft (ZEV) oder eine Lokale Elektrizitätsgemeinschaft (LEG), um die Produktion optimal mit dem Verbrauch unserer Mieterinnen und Mieter abzustimmen.» Zudem ist alles vorbereitet, um die Anlage mit einem industriellen Energiespeicher, also einer Batterie, erweitern zu können.
Nachhaltige Technologie, lokale Umsetzung
Im Projekt steckt nicht nur viel Herzblut, sondern auch lokales Handwerk: Die PV-Module für das Sheddach stammen aus der Schweiz, die Wechselrichter aus Deutschland. Mitwirkende Handwerksbetriebe, darunter Elektriker, Dachdecker und Holzbauunternehmen, kommen aus Kloten oder sind sogar selbst Mieter auf dem Areal. «So wurde beispielsweise der Sheddach-Ausbau in Zusammenarbeit mit der Frischknecht Holzbau-Team AG realisiert, einem langjährigen Mieter von uns. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiss, dass der Strom, der bald hier fliesst, aus unserer Gemeinschaft stammt», freut sich Keller.
Alt trifft neu – und es funktioniert
«Natürlich ist es knifflig, moderne PV-Technologie auf über hundert Jahre alten Dächern zu installieren – aber wir haben ein super Team mit viel Erfahrung.» Die Bauleitung übernahm die Firma JR Architektur, welche das Lagerhaus bereits seit Jahren bei kleinen und grossen Bauprojekten unterstützt. Gemeinsam mit dem Planungsbüro Basler & Hofmann AG wurden die technische Machbarkeit, die Statik und die Wirtschaftlichkeit auf Herz und Nieren geprüft. «Und wir haben noch jedes Mal Lösungen gefunden – weil wir daran glauben, dass es sich lohnt, nachhaltig zu denken.»
Ein optimistischer Blick in die Zukunft
Zurzeit wird bereits die nächste Etappe vorbereitet: die Installation auf den Flachdächern aus den 1930er-Jahren an der Lindenstrasse 20 und der Industriestrasse 6. Die Ausschreibungsphase läuft, die Fertigstellung ist noch 2025 geplant. Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass sich die Investitionen in die Anlagen in 18 Jahren amortisieren.
«Für mich persönlich ist dieses Projekt ein Beweis dafür, dass Nachhaltigkeit nicht bei Absichtserklärungen aufhören darf», fasst Keller zusammen. «Sie beginnt genau hier – auf dem Dach eines hundertjährigen Lagerhauses, mitten in Kloten. Und sie lebt durch die Menschen, die sie umsetzen.»